70 Jahre AdM

1948 – 2018

 Dass wir in diesem Jahr den 70. Geburtstag der Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise feiern können, verdanken wir in erster Linie einer Frau, nämlich unserer Erika Janzen-Rock.

 Bereits am 1. November 1945 organisierte Frau Janzen-Rock in der damals zum größten Teil zerstörten Stadt Hamburg das erste Treffen mit rund 100 Besuchern. Bedenkt man, dass erst am 8. Oktober 1944 der letzte Zug den Memeler Bahnhof verlassen hatte, war dies eine tolle Leistung.

 Höhepunkt ihrer Tätigkeit war dann die Organisation des großen Heimattreffens am 24. August 1948 in Hamburg, zu dem sich über 4000 Memelländer in „Planten un Bloomen“ versammelten.

 An jenem 24. August, vor 70 Jahren, wurde dann auch unter Mitwirkung von Frau Janzen-Rock, Arno Jahn, Rudolf Naujok, Konrad von Dressler,  Frau Dora Janz-Skerath und  Martin Kakies  (er wurde dann auch später der 1. Chefredakteur des Ostpreussenblattes) und Dr. Ottomar Schreiber (der später Staatssekretär im damaligen Bundesvertriebenenministerium wurde) die Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise gegründet.

Zwei Monate später, am 3. Oktober 1948, begründete Dr. Schreiber die „Landsmannschaft Ostpreußen“ und übernahm das Amt des Sprechers dieser Landsmannschaft.

Sie sehen, meine Damen und Herren, der Weg zur Landsmannschaft Ostpreußen führte über die Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise.

 Am 30. Mai 1949 fanden die Wahlen zum Vorstand der AdM statt und Oberregierungs- und Schulrat Richard Meyer wurde zum Vorsitzenden gewählt. Weitere Vorstandsmitglieder waren Erika Janzen-Rock, Rektor Max Szameitat, Arno Jahn und Kurt Lenz.

Vom Jahr 1948 bis 1952 trafen sich die Memelländer jährlich zu Tausenden in Hamburg zum Heimatreffen.

Höhepunkt der Hamburger Treffen war im August 1952 die Feier zum 700. Geburtstag der Stadt Memel.

 Aus Anlass der Erneuerung der Patenschaft Mannheim – Memel im August 1953,  welche ihren Ursprung im Jahr 1915 hat, trafen sich die Memelländer dann im 2-Jahresrythmus im Rosengarten der Stadt Mannheim zu den großen Deutschlandtreffen.

Die ersten Treffen waren geprägt vom Wiedersehen und der Frage nach dem Verbleib von Verwandten, Freunden, Nachbarn und der stetigen Hoffnung, doch wieder in die Heimat zurückkehren zu können.

Diesbezüglich vertrauten wir Jahre – ja – Jahrzehnte auf die Politik unserer Volksvertreter, wurden dann aber nach Unterzeichnung der 2 + 4 Verträge eines besseren belehrt und vor vollendete Tatsachen gestellt.

Anlässlich des 5. Bundestreffens der Memelländer am 23.+24.9.1961 wurde an der Rheinpromenade in Mannheim der „Memel-Gedenkstein“ eingeweiht. Hier wurde von nun an vor jedem Bundestreffen ein Totengedenken mit durchschnittlich 500 Landsleuten durchgeführt.

Beim Bundestreffen 1965 gab Richard Meyer den Vorsitz der AdM ab und Georg Grentz übernahm den Bundesvorsitz.

Das von Georg Grentz gefertigte Stadtmodell von Memel, nach dem Stand von 1939, wurde anlässlich des 740. Geburtstages der Stadt Memel am 1.8.1992 dem Museum in Memel als Dauerleihgabe übergeben. 

Im Mai 1969 trat Georg Grentz als Bundesvorsitzender zurück und Herbert Preuß wurde im September des gleichen Jahres zum neuen Bundesvorsitzenden gewählt. Dieses Amt übte er 20 Jahre mit großem Engagement bis 1989 aus. 

Beim 19. Bundestreffen im September 1989 übernahm ich den Bundesvorsitz der AdM.

Gestärkt durch die Erfahrungen meiner damals bereits 24-jährigen Vorstandsarbeit in der Mannheimer Memellandgruppe und im Bundesvorstand der AdM sowie dem Zusprechen des Vertretertages fand ich den Zeitpunkt für die Übernahme dieses Amtes für gekommen und meinte, diesen Vorsitz zur Zufriedenheit erfüllen zu können.

Und so denke ich am heutigen Tag gerne an die Jahre der guten Zusammenarbeit  mit unseren unvergessenen Georg Grentz, Dr. Schützler, Dr. Lindenau, Wolfgang Stephani, Herbert Preuß, Peter Pflug, Dora Janz-Skerath und Heinz Oppermann zurück, die leider nicht mehr unter uns sind. Heinz Oppermann hatte sich um die Kirche in Dawillen verdient gemacht und mich sehr bei der Arbeit in den 90-ziger Jahren im Memelland unterstützt. 

Hätte ich damals jedoch schon geahnt, dass am 3. Oktober 1990 die Deutsche Wiedervereinigung und im Jahr 1991 die baltischen Staaten ihre Selbstständigkeiten erlangten, was wir alle natürlich sehr begrüßten,  hätte ich sicherlich den Vorsitz nicht übernommen, denn ab dieser Zeit kam ein enormes Arbeitspensum auf mich zu.

Bereits im Jahr 1989 ermöglichten die in Deutschland lebenden Memelländer, welche sich im Verein „Ännchen von Tharau“ zusammengeschlossen haben, mit erheblichen finanziellen Mitteln für den „Simon Dach Brunnen“ auf dem Theaterplatz in Memel die Wiederaufstellung der Bronzestatue „Ännchen von Tharau“. Später folgte ein Gedenkstein für „Hermann Sudermann“ in Heydekrug und die Anbringung von Gedenktafeln für den Astronom „Argelander“ an der Memeler Post und „Königin Luise“ am alten Rathaus in Memel. 

1989 war das Jahr der Gründungen unsere deutschen Vereine in Heydekrug und Memel die wir bis heute finanziell unterstützen. Hinzu kamen die Gründungen von Memellandgruppen in den neuen Bundesländern,  so z,B.  in Stralsund, Rostock, Rerik, Schwerin und Wismar, bei denen federführend Frau Janz-Skerath, Herr Viktor Kittel und Willy Pagel mitgewirkt hatten. 

Zu der 740-Jahrfeier der Stadt Memel im Jahr 1992 wurden wir Memelländer aus Deutschland zu den Feierlichkeiten eingeladen und marschierten gemeinsam mit den in der Heimat verbliebenen Landsleuten mit der Deutschlandfahne beim großen Festumzug unter Beifall der Bevölkerung durch die Strassen.

Beim Festakt im „Memeler Theater“ unterstrichen der damalige Bürgermeister von Klaipeda, Benediktas Petrauskas, und ich als Bundesvorsitzender, dass das Memelland heute die gemeinsame Heimat der im Westen des Kontinents und in Litauen lebenden Menschen ist.

Aus diesem Anlass wurde von der AdM auf dem ehemaligen Memeler Friedhof, der zu einem Skulpturenpark umgewandelt wurde, ein Gedenkstein eingeweiht, der daran erinnert, dass dort bis zum Herbst 1944 Memeler Bürger beerdigt wurden.

Ebenfalls im Jahr 1992 konnten wir auf Drängen bei der Stadtverwaltung von Klaipeda eine Deutsche Schule, die Hermann-Sudermann-Schule, gründen. Die Schule wird vom litauischen Staat unterhalten und durch Spenden aus Deutschland gestärkt.

Von der damals 1. Klasse sind wir inzwischen bis zur Abiturklasse gewachsen und haben mittlerweile 640 Schüler bei 60 Lehrkräften.

Der Schule war bis vor einigen Jahren auch ein Internat angeschlossen. Die AdM unterstützt die Schule seit vielen Jahren. So haben wir u.a. 50% der Anschaffungskosten für einen Flügel übernommen, zwei Jahre in Folge die Einrichtung von zwei zusätzlich benötigten Klassenzimmern bezahlt und zum Schulanfang 2017 allen 70 Erstklässlern eine gefüllte Schultüte übergeben.  

1993 führten wir erstmals ein Treffen für die im Memelland verbliebenen Deutschen und die im Westen lebenden Memelländer in Memel durch. Diese Treffen wurden immer von Vertretern der Stadt, des Kreises und litauischen Bürgern besucht.

Im gleichen Jahr nahm erstmals ein Bürgermeister  (Herr Benediktas Petrauskas)  aus Klaipeda mit einer Abordnung beim großen Deutschlandtreffen der Memelländer in der Patenstadt Mannheim teil und lud die Memelländer ein, wieder zurück in die Heimat zu kommen und das Eigentum zu übernehmen. Leider war es bis heute mit der Annahme der litauischen Staaatsbürgerschaft gekoppelt. 

Im Oktober 1996 konnten wir in Heydekrug sowie in Memel unsere Häuser als „Deutsch-litauische“ Begegnungsstätten einweihen. Bei beiden Projekten wurden uns die Grundstücke auf 99 Jahre überlassen. Hatten wir in Heydekrug einen Rohbau erworben, wurde in Memel ein altes heruntergekommenes Haus von Grund auf restauriert.

Das Bundesinnenministerium hat dafür rund 700.000 € investiert, zuzüglich der jährlichen Unterhalts- und Personalkosten bis vor einigen Jahren und beide Häuser kämpfen derzeit ums Überleben. Denn alleine von der Vermietung der Räume und der Gästezimmer können die laufenden Kosten nicht gedeckt werden.

1998 wurde das 50-jährige Jubiläum der AdM im Memeler Theater im Beisein der Bürgermeister und des Stadtrates von Klaipeda sowie dem Deutschen Botschafter aus Wilna gefeiert.

Seit diesem Jahr werden auch im Frühjahr jeden Jahres die „Deutschen Kulturtage“ unter Federführung unseres Memeler Vereins durchgeführt und finanziell durch die Stadtverwaltung von Klaipeda, litauischen und deutschen Firmen, der Deutschen Botschaft, dem Goetheinstitut und der AdM finanziert.

 Das 750-jährige Stadtjubiläum war ein weiterer Höhepunkt für uns Memeler.  Die Stadtverwaltung hatte auf die in die ganze Welt versandte Einladungen „750 Jahre Klaipeda/Memel“ gedruckt und wir hatten aus diesem Anlass u.a. zu einer Festveranstaltung ins Memeler Theater geladen und alle Bürgermeister, Stadtverordnete, die Kreisverwaltung sowie der Deutsche Botschafter aus Wilna nahmen vom Morgen bis zum späten Abend an allen unseren Veranstaltungen teil.

Durch Spenden der Memelländer konnten wir aus Anlass des Jubiläums der Stadt Klaipeda eine Bronzestatue ( eine lebensgrosse Frau mit Kind an der Hand) mit dem Titel „Abschied“ übergeben, die vor dem Memeler Bahnhof einen würdigen Platz gefunden hat.

„Vakaru ekspresas“ ( es handelt sich hier um eine Tageszeitung von Klaipeda), schrieb am 15.1.2003 aufgrund von Diskussionen über Denkmäler in der Stadt u.a.: Die im vergangenen Jahr am Bahnhofsvorplatz enthüllte Komposition „Abschied“ gehört den Historikern und Künstlern zufolge zu den gelungensten neuen Denkmälern der Stadt und wurde von den Stadtbürgern sehr positiv angenommen. 

Neben all den genannten Veranstaltungen und Aktivitäten dürfen die von der AdM durchgeführten humanitären Hilfstransporte in das Memelland nicht unerwähnt bleiben.

Haben wir 1989 mit Lieferungen per Seecontainer begonnen, folgten nach der Selbstständigkeit Litauens die Transporte per LKW. Von anfänglich 5 Transporten pro Jahr wurden es ab 1994 bis zum Jahr 2006 bis zu 14 Transporte, die mit Fremdfahrzeugen und ab 2000 mit dem eigenen LKW der AdM durchgeführt wurden. Mit diesen Hilfstransporten wurden nicht nur unsere Landsleute, sondern auch die litauischen Bürger, Kranken- und Waisenhäuser, Kinder- und Altenheime mit Lebensmitteln, Bekleidung, Möbel, Medikamente, medizinische Geräte und Krankenbetten bedacht.

Der Wert der gesamten Lieferungen beläuft sich auf mehrere Millionen €.

Die Transportkosten wurden von der AdM und Geldern aus der Bruderhilfe der Landsmannschaft  Ostpreußen finanziert.

Ebenso werden immer noch aus dem Topf Bruderhilfe der Landsmannschaft Ostpreußen über unsere Kreisvertreter Gelder an bedürftige Landsleute verteilt, so auch an die Wolfskinder.

Nicht nur die AdM als Dachorganisation, sondern auch die früheren Ortsgemeinschaften und Kirchspiele sollen nicht unerwähnt bleiben.

So wurden durch deren Mitglieder mit viel Fleiß, Arbeit und Geld  Kirchen restauriert und Heimatstuben eingerichtet. So u.a. in Nidden, Schwarzort, Dawillen, Saugen, Kinten, Russ, Rucken, Heydekrug, Pogegen, Wannagen, Nattkischken, Wischwill und Willkischken. 

Erfolgreich waren auch die zwischen der AdM, der Stadtverwaltungen von Klaipeda und Mannheim geführten Gespräche auf deren Grundlage am 29. November 2002 ein Städtepartnerschaftsvertrag zwischen Mannheim und Klaipeda unterzeichnet wurde.

In dieser Partnerschaft sind wir, die AdM, als fester Partner und Vermittler beider Städte eingebunden. 

Vor vielen Jahren schon habe ich gesagt, und dies gilt heute noch wie damals, dass ich froh darüber bin, dass in dem dreigeteilten Ostpreußen das Memelland zu Litauen und nicht zu Russland oder gar Polen kam.

Denn von Anfang an haben wir mit Litauen und seinen Menschen ein sehr gutes Einvernehmen und Vertrauensverhältnis.

Ohne dies hätten wir in all den Jahren vieles nicht verwirklichen können und so möchte ich mich an dieser Stelle bei allen am Entwicklungsprozess beteiligten bedanken.

Alle unsere bisherigen und zukünftigen Aktivitäten dienen der Verständigung beider Völker, was sich in der von der AdM bereits im Jahr 1993 verabschiedeten Resolution widerspiegelt. Ich zitiere: 

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands und der damit verbundenen Festschreibung der deutschen Ostgrenzen durch die derzeitigen führenden Politiker in Ost und West sind die Aufgaben der Vertriebenenverbände nicht beendet worden. Sie haben vielmehr eine neue Sinngebung erhalten, die darin gipfelt, bei der Neugestaltung der Beziehungen zu den Völkern Osteuropas aktiv mitzuwirken und eine wichtige Brückenfunktion zu übernehmen.

Hierzu gehört es auch, die deutsche Kultur im Osten unseres Kontinents wieder zu beleben und die dort vorhandenen Kulturgüter ins Bewusstsein der Völker zu bringen; eine Aufgabe, deren sich die Organisationen der Vertriebenen in der Bundesrepublik Deutschland gemeinsam mit der jetzt in den Ostgebieten lebenden Bevölkerung intensiv und mit Engagement annehmen sollten. Gerade diese Arbeit dient der besseren Verständigung zwischen den Menschen hüben und drüben und der Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls der Völker in einer endgültigen europäischen Ordnung ohne Diskriminierung und Bevormundung, ohne Haß, Neid und Rachegefühle. Nur so können die Bewohner unseres Kontinents in freier Entfaltung das vor uns liegende dritte Jahrtausend positiv gestalten. 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Landsleute, ich glaube mit Recht behaupten zu können, dass wir damals wie heute nach der genannten Resolution gehandelt und gewirkt haben und die Brückenbauer zwischen den Völkern sind. Die oftmals geäußerten negativen Behauptungen, die Vertriebenen seien rückwärtsgewandt, die ewig Gestrigen oder sogar Revanchisten, treffen also in keinster Weise zu und müssten jeden Zweifler, wenn er sich mal intensiv mit der Arbeit und Leistung der Vertriebenen auseinandersetzt, vom Gegenteil überzeugen. 

So wünsche ich mir, dass Ostpreußen und das Memelland auch in der Zukunft in den Köpfen und Herzen der Menschen weiterlebt, sich im Bezug auf das Memelland die litauische Bevölkerung des Ursprungs ihrer heutigen Heimat bewusst ist und alle,  hüben wie drüben, sich zur geschichtlichen Wahrheit ohne wenn und aber  bekennen.

Letzeres haben wir erreicht, als wir am 5. Oktober 2011 unser Archiv als Dauerleihgabe der Simonaitytes Bibliothek übergeben haben. Seit dem beschäftigen sich Frau Jurga Bardauskiene und Viktorija Karaliene unter der Leitung von Direktor Juozas Siksnelis täglich ausschließlich mit unserem Archiv das wöchentlich von mehr Deutschen aus dem Westen besucht wird  als in all den Jahrzehnten zuvor als sich das AdM Archiv an den verschiedensten Orten in Deutschland befand zusammen. Das Interesse der heutigen dortigen Bevölkerung ist nach wie vor sehr groß, was die Besucherzahlen belegen. Die in den vergangenen 7 Jahren erstellten Ausstellungen wie: Transportwege im Memelland, Auf den Spuren der alten Schulen, Alte Landkarten Preußens, über Friedrich Wilhelm Siebert und zum 100. Jubiläum der Patenschaft zwischen Mannheim und Memel fanden große Beachtung.

Als nächstes ist eine Ausstellung über alle Kirchen im Memelland in Arbeit. Daneben sind mittlerweile viele Schriften und Bücher erschienen und die dortige Presse bringt in regelmäßigen Abständen ganzseitige Artikel über das frühere Leben im Memelland. In allen Publikationen und Artikel wird als Quelle immer auf das AdM Archiv hingewiesen.

Obwohl ich von einigen wenigen wegen der Verlagerung des Archivs beschimpft wurde und mir einiges unterstellt wird, halte ich fest, dass der damalige vom Vertretertag der AdM gefasste Beschluss der einzig richtige für die Zukunft war und ist.

So möchte ich Sie alle ermutigen und bitten, wenn von Seiten der Familienangehörigen kein Interesse besteht, uns rechtzeitig ihre Dokumente und Erinnerungsstücke für das AdM Archiv zu überlassen, denn dort sind diese für die Zukunft gesichert.

Dass sich die heutige Bevölkerung von Klaipeda mit der deutschen Vergangenheit beschäftigt brachte der stellv. Bürgermeister von Klaipeda, Herr Arturas Sulcas, bei einem Vortrag im vergangenen Jahr mit den Worten zum Ausdruck: „Klaipeda liebt Memel“.

Und noch etwas erfreuliches: Aus Anlass des 100. Jahrestages seit der Wiederherstellung des litauischen Staates wurde in ganz Litauen dieses Jubiläum gefeiert. In Klaipeda/Memel fanden aus diesem Anlass am 16.2 zwei  öffentlicheKonzerte statt und am 15. 2. Wurde in der Stadt ein großes Lichterfestival vom Theaterplatz in die Marktstrasse hinein eröffnet.

Von einer großen Festveranstaltung zum 100-jährigen hat von von seiten der Stadt abgesehen mit der Begründung, dass Memel und das Memelland im Jahr 1918 „Deutsch“ war.

Ich kann nur sagen: Hochachtung für diesen Beschluss.  

Nun möchte ich allen Memelländern, meinen Vorstandskollegen, den Kreisvertretern, Vorsitzenden der örtlichen Gruppen sowie allen  ehrenamtlichen Helfern für die Treue und Mitarbeit von ganzem Herzen danken, ohne euch hätten wir vieles nicht erreicht.

In den zurückliegenden Jahrzehnten sind wir ein gemeinsames Stück Weg gegangen, haben Anregungen und Bereicherungen durch die Gemeinsamkeit erfahren. Ich wünsche mir, dass unsere zukünftigen gemeinsamen Wege weiterhin vom Erfolg beschieden sind. 

Zum Abschluss möchte ich Ihnen meine schon vor Jahren gemachten Gedanken eines Textes für die Europahymne vortragen:

 

Europas neue große Heimat gibt uns Raum, Geborgenheit,

Hoffnung, Zukunft, Wohlergehen – Anfang einer neuen Zeit!

Lasst uns schaffen, forschen, planen, freundschaftlich zusammen stehn,

kleine Länder, große Staaten nun vereint zusammen gehn.

Europa wird der Welt beweisen: Hass und Zwietracht sind vorbei,

Vorurteile längst begraben, jeder steht dem andern bei.

Denn gemeinsam sind wir stärker und besiegen so die Not,

schaffen Frieden, Recht und Freiheit und für uns’re Bürger Brot!

Europa wird so neu erblühen, Vielfalt fördert unser Land,

Heimat ist ab jetzt Europa, Deutschland unser Vaterland.