Tag der Deutschen Einheit 2022 in Klaipeda

Programm

 

 

PROGRAMM ZUM „TAG DER DEUTSCHEN EINHEIT“

32-jähriges Jubiläum der Wiedervereinigung Deutschlands

Klaipėdos koncertų salė, Šaulių g. 36, Klaipėda

3. Oktober 2022 17.30 – 21.00 Uhr

 

 

BEGRÜSSUNG DER GÄSTE



18.00 Uhr



BEGINN DES FESTAKTES.














Begrüßung durch Herrn Manfred Wagener – Vorsitzender VOKIETUVA

– Deutsche und Litauische Nationalhymnen, Chor „Heide“


GRUSSWORTE ANWESENDER EHRENGÄSTE:

Bürgermeister der Stadt Klaipeda Vytautas Grubliauskas

Vertreter der Deutschen Botschaft, Vilnius, OTL Konstantin Bellini

Bundesvorsitzender AdM, Uwe Jurgsties

– „Ueber sieben Bruecken musst Du gehn“, Chor des Hermann-Sudermann-Gymnasiums



FESTANSPRACHE „Deutschlands Wiedervereinigung vor 32 Jahren“

– „Wunder geschehn…“, Chor des Hermann-Sudermann-Gymnasiums



Schlusswort durch Herrn Manfred Wagener

ENDE DES FESTAKTES

Anschließend traditionelles „Deutsches Oktoberfest“

mit Laugenbrezeln, dazu traditionelles litauisches Bier nach deutscher Rezeptur

Unsere Veranstaltung wird unterstützt durch:

Stadtverwaltung Klaipeda

Brauerei Volfas Engelman
Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise

Reiseagentur BALTTOURS u.a.

  • Aenderungen vorbehalten

 

Tag der Deutschen Einheit 2022 in Klaipeda

Zum neunten Mal lud die Vereinigung „VOKIETUVA“ zur Festveranstaltung zum Tag der Deutschen Einheit 2022 in das alte Memeler Schuetzenhaus ein.

Es ist mittlerweile eine Tradition, die uneingeschraenkt von der Klaipedaer Stadtverwaltung, der Deutschen Botschaft in Vilnius und vielen Sponsoren unterstuetzt wird. Nach Aussage des Buergermeisters von Klaipeda, Vytautas Grubliauskas, ist diese Veranstaltung im staedtischen Jahreskalender nicht mehr wegdenkbar.

So durfte der Vorsitzende der Vereinigung VOKIETUVA, Herr Manfred Wagener, gut 300 Gaeste am 3. Oktober begruessen, darunter den Chor des Sudermanngymnasiums, die Mitglieder und den Chor des Deutschen Vereins „Heide“ aus Silute, Besatzungsangehoerige des deutschen Minenjagdbootes „Bad Rappenau“, den „Deutschen Kulturverein Memel“ sowie hier ansaessige Deutsche und Litauer, die man bereits als „Stammgaeste“ bezeichnen kann.

Als Ehrengaeste begrueste Herr Wagener, die Buergermeister von Klaipeda und Neringa, Herrn Grubliauskas und Herrn Jasaitis, als Vertreter der Deutschen Botschaft den Militaerattache, Herrn Oberstleutnant i.G. Bellini sowie den Vorsitzenden der „Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise e.V“ und Ehrenbürger der Stadt Klaipeda Herrn Uwe Jurgsties.

Die Ehrengaeste liessen keinen Zweifel, dass der diesjaehrige Tag der Deutschen Einheit in der augenblicklichen politischen Situation ein Symbol zu Geschlossenheit, Freiheitsbekundung und Friedenswillen sein muss.

So war die Festansprache, gehalten von Dirk Bohlmann, Vorstandsmitglied der Vereinigung VOKIETUVA, nicht nur diesem Feiertag gewidmet, sondern enthielt ein klares Bekenntnis zu eben diesen Werten.

Hier der Wortlaut“

Am 3. Oktober 1990 richtete Bundeskanzler Dr. Helmut KOHL zum Tag der Deutschen Einheit an alle Regierungen der Welt folgende Botschaft:

Mit dem heutigen Tage ist das Deutsche Volk in Frieden und Freiheit wiedervereint. 45 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges endet die schmerzliche Trennung der Deutschen. ….. Nachdem die Buerde der Teilung von uns Deutschen genommen ist, sind wir bereit, mit neuer Kraft und in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit allen Laendern und Voelkern, die sich dem Frieden, der Achtung der Menschen- und Freiheitsrechte und dem Wohlergehen der Menschen verpflichtet fuehlen, eine gemeinsame friedliche Zukunft zu gestalten“.

Dies ist nun 33 Jahre her, als die Menschen in der damaligen DDR friedlich auf die Strasse gingen und die Öffnung der Berliner Mauer erzwangen. Ein Augenblick, in dem der sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow auf Politik statt auf Panzer setzte, und nicht zuletzt der Augenblick, in dem eine deutsche Bundesregierung unter Kanzler Helmut Kohl entschlossen und energisch die richtigen Weichen stellte. Es war ein Augenblick mutiger Entscheidungen.

32 Jahre ist die Wiedervereinigung nun her. Eine Generation ist bereits ohne persönliche Erinnerung an Mauer, Stacheldraht, Flucht und Todesstreifen. Das ist ein Grund zur Freude. Einerseits. Andererseits aber ist es die Aufgabe der Älteren, die Erinnerung wachzuhalten und mit der Generation der nun bis 33-jaehrigen und Jüngeren dieses Glücksfalls der Geschichte gemeinsam zu gedenken. Deswegen sind wir heute hier zusammengekommen, um miteinander dafür einzutreten, dass sich die Zeit vor 1990 nicht wiederholt.

Die politischen Ereignisse in Deutschland wirkten sich auf das Weltgeschehen aus, insbesondere auf unsere östlichen Nachbarstaaten.

Die baltischen Staaten litten unter Okkupation seit 1940. Aber der Wille nach Freiheit ließ es lange Jahre gären. 1988 gründete sich die Freiheitsbewegung “Sajudis”, die vehement die Wiederherstellung der Unabhängigkeit Litauens von der Sowjetunion forderte.

Am 23. August 1989 gaben sich 2,5 Millionen Menschen zwischen Vilnius und Tallinn die Hand.

Am 11. März 1990, 4 Monate nach dem Fall der Berliner Mauer, sagte sich Litauen als erste der damaligen Sowjetrepubliken von Moskau los.

Am 13. Januar 1991 versammelten sich Tausende vor allem junge Menschen am Fernsehturm in Vilnius. Panzer rollten auf, Menschen wurden überrollt oder erschossen. Aber die stürmische Entwicklung in die Freiheit war nicht mehr aufzuhalten.

Der 3. Oktober ist für uns ein Festtag. Deutschland hat sich vereinigt. Die Sowjetrepublik Litauen ist Geschichte, Litauen ein selbstständiges souveränes Land. Doch es heißt nun, sich noch enger aneinander zu schließen. Die Welt blickt auf neue Herausforderungen, die so niemand voraussehen konnte.

Wir sind im 3. Jahr der Corona Pandemie, seit dem 14. Februar 2022 mit dem Ueberfall Russlands auf die Ukraine herrscht Krieg in einem zuvor sich friedlich entwickelnden Europa.

Die baltischen Staaten sind nicht mehr allein auf sich gestellt. Sie sind Verbündete in der NATO, sind Teil der Europäischen Union.

Putin unterliegt einer Fehlkalkulation. Der fuer 1 Woche geplante „Blitzkrieg“ stoesst auf den immensen Unabhaengigkeitswillen und Widerstandsgeist der Ukrainerinnen und Ukrainer und dauert nun bereits 221 Tage.

Seine Wahrnehmung der Wirklichkeit ist verfehlt, er unterschaetzt die tatsaechliche Staerke der ukrainischen Streitkraefte wie offenbar auch die der eigenen Streitkraefte.

Die Europaeische Union steht geschlossener zusammen, als jemals zuvor. Die NATO als Schutzschild spricht eine klare unmissverstaendliche Sprache.

Europa zeigt in diesem neuen Konfliktumfeld die gleiche Stärke, wie damals 1990, eher noch einen Zusammenhaltswillen, wie niemals zuvor.

Ich stehe vor Ihnen in meiner Marineuniform. Als Soldat bin ich bereit, das zu tun, was ich 40 Jahre lang als aktiver Marineoffizier getan habe:

Mich persoenlich fuer Frieden und Freiheit einzusetzen und ich bin mir sicher, dass Sie hier in diesem Saal, anlaesslich dieser Feier, dasselbe denken und tun wuerden.

Wir dürfen heute feiern. Hierzu haben wir allen Grund. Deutschland ist vereinigt. Litauen ist ein souveräner Staat. Dies seit 31 Jahren. Wir stehen zusammen, in Europa und auch hier und heute Abend miteinander in Klaipeda. Ja, wir waren Zeuge eines Glücksfalls der Geschichte. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass die Geschichte nicht stehenbleibt. Lassen Sie uns dafür eintreten, dass wir uns immer wieder, auch mit Blick auf die Zukunft, in Dankbarkeit die Hand reichen. Auch hierzu moechten wir von VOKIETUVA mit dem heutigen Festabend beitragen.

Ich danke Ihnen.

Der Festakt klang aus, wie in den vielen Jahren zuvor: mit einem kleinen Oktoberfest, viele ehrenamtliche Helfer zapften das Bier des Sponsors Brauerei Volfas Engelman, Weisswuerste bayrischer Herkunft und Laugenbrezel, dies zu zuenftiger bayrischer Tanzmusik beendete diesen Festakt in einer Weise, wie man es sich sympathischer und in Gemeinsamkeit verbunden nicht besser vorstellen kann.

Dirk Bohlmann

Bilder Erika Kulik

Der Chor vom Verein Heide aus Heydekrug

 

 

 

 

 

 

 

                                                                                                                                             Der Chor vom Sudermann Gymnasium mit Bürgermeister Grubliauskas, OTL Konstantin Bellini und Dirk Bohlmann

                                                                                                                                            

                                                                                                           

                                                                                                                                                   

Nach dem Festakt wurde mit Musik, Tanz, Bier und Weisswürsten mit Brezeln gefeiert.

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