Es war nur eine kleine Andacht, aber deswegen doch sehr symbolträchtig. Der Verein der Deutschen
hatte zu einer Gedenkzusammenkunft auf dem Deutschen Soldatenfriedhof in Klaipeda eingeladen.
Nur 8 Personen war es erlaubt, zusammenzukommen, aber sie repräsentierten das geschichtsträchtige Datum, 75 Jahre Beendigung des 2. Weltkrieges. Litauer und Deutsche trafen sich, auch Alan mit seinen beiden Töchtern war dabei.
Warum Alan? Er ist als ehemaliger Angehöriger der US Botschaft in Vilnius in Litauen mit seiner Familie verblieben. Sein Grossvater starb als Soldat 1944 während der Ardennenoffensive, ein Grund für Alan, an das Kriegsende und seinen Grossvater zusammen mit seinen beiden jungen Töchtern zu denken. Drei Nationen kamen zusammen, jetzt in Freundschaft vereint.
Dirk Bohlmann, ehemaliger Marineoffizier und Militärischer Berater der drei Baltischen Marinen, erinnerte in einer kurzen Ansprache an die Opfer des Krieges, in dem Litauen in besonders hohem Masse zu leider hatte. Zwar brach für dieses Land die Zeit als Sowjetrepublik an, aber dieser Anfang endete 1990 mit der Freiheit und Souveränitaet des Landes. Ein Vergessen darf nicht geschehen. Unsere nachfolgenden Generationen sind es, die dafür sorgen müssen, dass solches Unheil nie wieder geschieht.
Peter Grudzinskas, Vorsitzender des Vereins der Deutschen, geboren 1940, ergriff des Wort als Einziger der Anwesenden mit Kriegserinnerungen, er floh mit seiner Familie bei Kriegsende, kam nach der Selbständigkeit Litauens wieder zurück in seine alte Heimat und ist als Repräsentant des Vereins der Deutschen ein Bindeglied beider Nationen.
Es waren nur 15 Minuten auf dem Soldatenfriedhof, emotional und nationenverbindend. Möge dies in Zukunft so bleiben, so der Wunsch der Anwesenden.