20 Jahre Verein der Deutschen in Memel | Zwei Präsidenten als Besucher
Am Tag der Deutschen Einheit, dem mittlerweile 19. Jahrestag der kleinen Wiedervereinigung, hat der Verein der Deutschen in Memel im Hermann-Sudermann-Gymnasium das runde Jubiläum seines 20-jährigen Bestehens gefeiert. Zur Eröffnung der Feier um 12 Uhr erklang das Klavier in dem bis auf den letzten Platz gefüllten Saal. Annähernd 200 Personen, Ehrengäste, Freunde und Mitglieder des Vereins, wurden von Arnold Piklaps, Mitglied des Vorstands und Direktor des Simon-Dach-Hauses, begrüßt. Pfarrer Mindaugas Zilinskas gedachte dann zusammen mit allen Anwesenden in einer Gedenkminute der verstorbenen Vereinsmitglieder. Der Vereinschor präsentierte einige Lieder aus seinem Repertoire. Die Vorsitzende Magdalena Piklaps verlas einen Bericht über das vom Verein Geschaffene.
Magdalene Piklpas mit Präsenten: Zahlreich waren die Geschenke zum Jubiläum des Vereins.
Dabei brachte sie ihre Freude zum Ausdruck über die Unterstützung der deutschen Botschaft in Wilna und des Instituts für Auslandsbeziehungen, über die Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut in Wilna und dessen Unterstützung, über die guten Beziehungen zur Stadtverwaltung und deren stete Unterstützung von Kulturprojekten sowie über die Zusammenarbeit mit der Abteilung für Minderheiten und dem Kulturministerium Litauens. Lob und Anerkennung fanden auch die Landsmannschaft Ostpreußen und die Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise (AdM). Beide Institutionen haben den Verein auf vielen Gebieten intensiv unterstützt. Mit ihrer Hilfe war es möglich, historische Spuren in der Stadt Memel neu zu entdecken. Viele Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Kunst waren in den vergangenen Jahren Gäste im Verein und im Simon-Dach-Haus. Dazu gehören alle bisherigen Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Litauen sowie die Botschafter der Schweiz und Österreichs, der Staatspräsident der Republik Litauen Valdas Adamkus mit seiner Gattin, der Seimas-Vorsitzende Vytautas Landsbergis sowie Bundespräsident Roman Herzog, Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, Bundesaußenminister Klaus Kinkel und alle bisherigen Bürgermeister der Stadt. Von der Bedeutung des Vereins und seinen Erfolgen zeugen auch die vielen Ehrenurkunden. Einen besonderen Stellenwert haben für den Verein die Heimattreffen. Unvergesslich bleiben die bewegenden Momente, wenn sich jahrzehntelang getrennte Menschen wiedertreffen. Die Kulturmanagerin des Simon-Dach-Hauses, Rasa Miuller, berichtete während der Feier über das Buchprojekt des Vereins „Erinnerungen aus dem Memelland“. Das Buch wird Ende Oktober erscheinen, es dokumentiert Erinnerungen der Vereinsmitglieder.Die vom litauischen Kulturministerium geförderteVeröffentlichung erscheint zunächst in litauischer Sprache und später auch auf Deutsch. Nachdem Kristina Tamosaityte für die Jugendgruppe gesprochen hatte, übermittelten zahlreiche Gäste dem VereinGrußbotschaften und gratulierten zu der außerordentlichen Leistung. Der Vertreter der deutschen Botschaft in Wilna, Jean Pierre Froehly hob besonders die Jugendarbeit und die engen Beziehungen mit dem Hermann-Sudermann-Gymnasium hervor. Der stellvertretende Direktor der Abteilung für Minderheiten, Stanislav Vidtmann, betonte die Wichtigkeit der Pflege der Muttersprache. Noch während der Veranstaltung wurde Frau Piklaps deswegen namens der Abteilung für Minderheiten mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet. Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Memel, Jonas Simkus, würdigte den Beitrag des Vereins zum kulturellen Leben der Stadt. Es wurden noch viele schöne Grußworte gesprochen und Geschenke überreicht. Nach dem offiziellen Teil, zu dem auch die Schüler des Hermann-Sudermann-Gymnasiums mit einem lebendigen Programm beitrugen, gab Familie Wagener / Firma Balttours ein Essen für die Teilnehmer. Noch lange wird dieser 3. Oktober allen, die dabei waren, in Erinnerung bleiben.
Aus :“Das Ostpreußenblatt“ vom 24.10.2009/ Nr. 43